Hinter uns liegt ein turbulentes und aufregendes Jahr 2022. Der Ukraine-Krieg, die teilweise zweistellige Inflation sowie die noch anhaltenden Corona-Pandemie begleiteten uns fast im gesamten Jahr. Turbulent lief es auch in der Welt der Baufinanzierung.

Die Zinsentwicklung in der Baufinanzierung

Konnte man in den vergangenen Jahren noch mit 0,XX Prozent Bauzinsen eine Baufinanzierung mit zehn Jahren Zinsbindung abschließen, änderte sich dies in 2022 radikal. In der Spitze stieg die zehnjährige Zinsbindung auf über 4 Prozent und vor allem die Nachfrage der eigengenutzten Immobilien, verbunden mit den nachgefragten Finanzierungen, brach komplett ein.

Musste ein Haushalt zu Beginn 2022 für 100.000 Euro Kreditvolumen noch ca. 250 Euro (Zins und Tilgung) pro Monat für eine Baufinanzierung aufwenden, lag die Belastung für den gleichen Darlehensbetrag in der Spitze bei über 500 Euro pro Monat. Etliche Bauanfragen wurden dadurch gestoppt, da neben den gestiegenen Zinsen auch die Rohstoffpreise weiter enorm hoch waren.

Auf Seiten der Kapitalanleger kann die Zinsbelastung steuerlich geltend gemacht werden, wodurch die Erhöhung der Bauzinsen nicht ganz so dramatisch zu spüren ist.

Prognose der Zinsentwicklung im Jahr 2023

Im Januar 2023 liegen die Zinsen für zehnjährige Darlehen einer Baufinanzierung im Schnitt bei 3,9 Prozent. Die Experten gehen davon aus, dass die kurzfristigen Zinsschwankungen zwischen 3 Prozent und 4 Prozent wahrscheinlich sind. Auch mittelfristig sollen sich die Zinsen in diesem Korridor bewegen.

Eine genaue Einschätzung des Zinsmarktes ist nur schwer möglich und neben der Entwicklung der Zinsen werden die Immobilienkäufer in 2023 weiter die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der Energiekrise und der Lieferengpässe zu spüren bekommen.

Ausblick Königswege 2023: Auch wir entwickeln uns weiter

Aufseiten der Königswege Immobilien & Finanzierungen GmbH hat sich in 2022 im Bereich der Baufinanzierung einiges geändert und vor allem weiterentwickelt. Der größte Schritt war der Wechsel des Dienstleisters zum Ende des Jahres, mit dem man für die Zukunft die Möglichkeit sieht, am besten im und für den Markt aufgestellt zu sein. Gerade aufgrund des aktuellen Zinsniveaus gilt mehr denn je der Ansatz: „Konstruktion schlägt Kondition“. Mit den vorhandenen technischen Möglichkeiten kann auf fast alle Kreditinstitute in Deutschland zugegriffen werden, um so dem Kunden den best möglichsten Finanzierungsvorschlag ausarbeiten zu können.

Neben dem Wechsel sind auch weitere Änderungen für 2023 in Planung. So soll das Clearing für die Baufinanzierungsspezialisten intern dargestellt werden und nicht wie bisher durch einen externen Dienstleister vollbracht werden. Dadurch erhoffen wir uns deutlich mehr Geschwindigkeit im gesamten Prozess, um vor allem dem noch vorhandenen volatilen Zinsumfeld gerecht zu werden.

Der Austausch der „Baufi’s“ wird durch einen regelmäßig stattfindenden Stammtisch intensiviert und auch die noch unerfahreneren Spezialisten werden bei Ihren Anfragen durch erfahrene Berater unterstützt und begleitet.

Abzuwarten bleibt vor allem die Änderungsbereitschaft der Banken in den nächsten Wochen und Monaten. Aus den ersten Gesprächen zum Jahresbeginn wurden bereits die ersten Anpassungen und Änderungen signalisiert.

Die Banken waren in 2022 durch das starke erste Halbjahr gerade in der zweiten Jahreshälfte nur wenig zu Änderungen bereit. Das eingebrochene Kreditgeschäft in Q3 und Q4 letzten Jahres sowie der voraussichtlich schwache Start im Jahr 2023 werden die Banken zu einem „Umdenken“ zwingen.

Auch wenn die Wachstumsziele in diesem Jahr deutlich reduziert wurden (0 – 3 Prozent), werden Änderungen wie z.B. eine reduzierte Tilgung (viele Banken wollen noch 2 Prozent) umgesetzt werden. Hier bleibt die Entwicklung abzuwarten, wie einzelne Banken auf ausbleibendes Kreditwachstum reagieren. Sicherlich gewinnt das Vermittlergeschäft in einigen Häusern mehr an Bedeutung.

Hier sehen wir auch seitens der Königswege Immobilien & Finanzierungen GmbH eine große Chance uns bei einigen Banken einen guten Ruf durch ordentlich aufbereitete Anträge und vermitteltes Kreditvolumen zu erarbeiten.

Die Grundsteine hierfür sind gelegt und wir sehen uns für die Zukunft hervorragend aufgestellt.

Erweiterung des Banknetzwerkes

Ein weiterer Punkt, den wir in diesem Jahr angehen möchten, ist die Erweiterung des Bankennetzwerkes, vor allem im Bereich der Kapitalanlage. Zu jedem Projekt der Königswege Immobilien & Finanzierungen GmbH soll es für die Berater eine Möglichkeit geben, ein Tilgungsaussetzungsdarlehen zu platzieren.

Ziel ist es, dass mit jedem Standorttag eine fertige Bankenliste präsentiert werden kann, um so eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten.

Wir freuen uns auf ein gemeinsames, erfolgreiches Jahr 2023!

Dieser Artikel wurde von Stefan Gierschke verfasst.
Stefan ist Experte für Finanzen und Geschäftsführer der Königswege GmbH. Sein Motto: Nie 0815 immer KW. Gemeinsam mit seinem Vertriebsteam denkt er die Finanzbranche neu und stellt Themen wie Transparenz und Vertrauen in den Vordergrund seines Handelns.

Liegen die Preise für Wohnimmobilien in 12 Monaten über oder unter dem aktuellen Niveau?

Diese Frage kann keiner mit Sicherheit beantworten. Auf Grundlage der Informationen, die uns zur Verfügung stehen, können wir zwar Prognosen ableiten, jedoch können wir Unvorhergesehenes sinngemäß nicht berücksichtigen. Uns bleibt nur eine Möglichkeit: Spekulation.

Investieren statt spekulieren

Für ein nachhaltiges Investment ist Spekulation eine denkbar schlechte Alternative. Gerade in prekären Zeiten ist es bedeutsam, sich auf die Grundlagen des Investierens zu besinnen.

Es gibt verschiedene Blickwinkel, aus denen wir ein Immobilieninvestment betrachten können. Aus steuerlicher Perspektive beträgt die Spekulationsfrist bei vermieteten Immobilien zehn Jahre.

Kapitalanlagen langfristig Denken

Passen wir die Frage entsprechend an: Liegen die Preise für Wohnimmobilien in 10 Jahren über oder unter dem aktuellen Niveau?

Auch hier kann niemand in eine Glaskugel schauen und das Ergebnis vorhersehen. Allerdings können wir auf Grundlage langfristiger Entwicklungen, Trends und Prognosen ein wahrscheinliches Szenario entwickeln.

Die Preisbildung an einem Markt erfolgt grundsätzlich durch das Zusammenwirken aus Angebot und Nachfrage, das ist am Immobilienmarkt nicht anders. Schauen wir uns also die Entwicklung am Markt für Wohnimmobilien einmal genauer an.

Angebot und Nachfrage am Immobilienmarkt

Eine signifikante Auswirkung auf die Nachfrage haben die Zinsen für Baufinanzierungen. Das Ende der Niedrigzinsphase und die damit verbundene Normalisierung des Zinsniveaus haben dazu geführt, dass sich die Belastung aus der Baufinanzierung mitunter verdoppelt hat. Ursache für die Zinswende ist der nachhaltige Anstieg der Inflationsraten. Sobald diese wieder auf ein gesundes Niveau zurückgehen, wird sich der Zins entsprechend stabilisieren.

Im Rahmen unserer Maklertätigkeit in der Praxis sehen wir zwar einen Rückgang bei den Anfragen inserierter Objekte, allerdings ist insbesondere in Ballungsräumen nach wie vor starke Nachfrage vorhanden. Im Ergebnis sehen wir eher eine Preisdelle anstelle eines massiven Preisrückgangs.

Die resignierten Eigenheimkäufer strömen nun auf den Mietmarkt, der in Deutschland als die Mieternation Europas ohnehin eng ist und sorgen neben der Inflation für zusätzlichen Druck auf die Bestandsmieten. Wir sehen ein Phänomen steigender Mieten bei leicht korrigierenden Immobilienpreisen. In der Konsequenz nimmt die Anfangsrendite eines Immobilieninvestments wieder zu.

Durch den Krieg in der Ukraine und die Zuwanderung von fast 1 Mio. Ukrainerinnen und Ukrainern von Februar bis Ende 2022 erwartet Deutschland einen neuen Rekord bei der Zuwanderung. Für den Wohnungsmarkt bedeutet es einen zusätzlichen Bedarf an 600.000 Wohnungen. Dabei ist der benötigte Zuzug aus dem Ausland aufgrund des Fachkräftemangels noch nicht berücksichtigt.

Von der Angebotsseite ist mit wenig Entlastung zu rechnen, da klar ist, dass das Neubauziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr mit etwa 290.000 Fertigstellungen deutlich verfehlt wurde. Laut Schätzungen fehlen aktuell rund 700.000 Wohnungen in Deutschland.

Heutzutage ergibt sich ein weiteres Problem, weil Subventionen an anspruchsvolle Baustandards geknüpft werden, die wiederum zu höheren Preisen führen. Allein durch die massive Inflation und den Fachkräftemangel sind Baupreise bereits stark gestiegen und geplante Maßnahmen werden aufgrund der Unsicherheit storniert.

Die mangelnde Digitalisierung des Immobiliensektors und bürokratische Hemmnisse führen des Weiteren zu einer Trägheit in der Entwicklung.

Jetzt Handeln

Wir sind von der Anlageklasse Wohnimmobilien deshalb überzeugt, weil wir uns intensiv mit der Perspektive für Privatanleger auseinandergesetzt haben. Die Herausforderungen auf dem Wohnimmobilienmarkt sind unmöglich kurzfristig lösbar, weil die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt.

 

Gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Voigtländer vom IW Köln unterstützt die Königswege GmbH eine informativ und gleichzeitig unterhaltsam Möglichkeit zu erfahren, was den Immobilienmarkt bewegt.

1a LAGE – der Immobilienpodcast

„Das ist der Immobilien-Podcast, um sich wissenschaftlich fundiert, aber unterhaltsam über neue Trends, ökonomische Einordnungen und Strategien rund um die Immobilienwelt zu informieren.“

Dieser Artikel wurde von Benjamin Sigmund verfasst.
Benni ist geschäftsführender Gesellschafter der Königswege Immobilien & Finanzierung GmbH und verantwortet den Bereich Immobilien. Gerne unterstützt er Dich, gemeinsam mit dem Königswege Team, auf dem Weg zu deiner ersten Kapitalanlageimmobilie.